Eine besondere Premiere durfte der Kreissportbund Siegen-Wittgenstein in den vergangenen Wochen feiern: Als einer der ersten Kreise im Land Nordrhein-Westfalen führte der KSB ein inklusiv geöffnetes Basismodul zur C-Lizenz-Ausbildung durch, das am Sonntag seinen Abschluss fand. Das Interesse an der Ausbildung war groß – nicht nur, weil die Teilnahme durch die Unterstützung vom Landessportbund Nordrhein-Westfalen und der Aktion Mensch für alle Angemeldeten gefördert wurde, sondern auch, weil sich viele neben der inhaltlichen Ausbildung einen „Blick über den Tellerrand“ erhofften, um Inklusion zukünftig besser mitdenken zu können. Diese Erwartungen wurden erfüllt.

Am ausgebuchten Pilot-Durchgang versammelten sich 20 Teilnehmende in der Sporthalle der Pestalozzi-Schule am Lindenberg, um gemeinsam in zwei Wochenenden die Grundkenntnisse rund um die Tätigkeit als Übungsleitung zu sammeln. Vier der Teilnehmenden hatten eine körperliche oder geistige Einschränkung. Dies bedeutet einige Besonderheiten in der Organisation: Zur Vorbereitung und zum Kennenlernen wurde ein gemeinsamer Termin für die Teilnehmenden mit Einschränkung und das Lehrteam vereinbart. Für inhaltliche Fragen waren Phasen zur Nachbereitung der Wochenenden in Online-Konferenzen eingeplant. Vor Ort unterstützte eine Gebärdendolmetscherin das Lehrteam aus Sabrina Meinhardt, Petra Kraus und Lea Holighaus, die jeweils zu zweit vor Ort mit viel Engagement und Freude das nötige Know-How vermittelten.

„Wir sind froh, hier wichtige und notwendige Pionierarbeit mit dem Landessportbund zu leisten“, bekräftigte Falk Heinrichs, 1. Vorsitzender des Kreissportbundes Siegen-Wittgenstein. „Integration und Inklusion sind wichtige gesellschaftliche Aufgaben, bei der der Sport eine tragende Rolle spielen kann und entsprechend bearbeiten wir diese Aufgaben auch sehr gerne in unseren Lehrgängen.“

Micha Sommer, zuständig für den Bereich Qualifizierung beim Kreissportbund, zog ebenfalls ein positives Fazit aus dem Lehrgang. „Für uns war der Pilotdurchgang sehr bereichernd, weil wir viele gute Hinweise erhalten haben, was wir auch bei anderen Ausbildungen nochmal aus dem inklusiven Blickwinkel neu denken können.“